Einsatzmöglichkeiten
Druckprodukte mit einer Ring- oder Spiralbindung sind besonders langlebig. Da die Blätter – wie der Name schon sagt – mit einer Spirale aus Draht oder Kunststoff zusammengehalten werden, sind sie auch im Alltag und bei häufigem Gebrauch robust und haltbar. Es können verschiedene Materialien und Papierstärken in den verschiedenen DIN-Formaten miteinander verbunden werden – das Ergebnis ist stets hochwertig und praktisch. So wird die Spiralbindung nicht nur für handliche Blöcke verwendet, sondern auch für hochwertige Imagebroschüren, informative Kataloge, Preislisten oder Jahresabschlussberichte. Auch für Musterbücher wird oft die Spiralbindung verwendet, um unterschiedliche Materialien oder Papiere zu präsentieren.
Besonders bei Seminar- und Schulungsunterlagen sowie bei Präsentationen und Messedokumenten kommen die Vorteile von spiralgebundenen Drucksachen gut zur Geltung. Da die Produkte flach aufgeschlagen und sogar um 360 Grad nach hinten umgeschlagen werden können, sind handschriftliche Notizen einfach möglich. Es entstehen keine Knicke und einzelne Blätter bleiben fest im Produkt. Das kommt auch in der Gastronomie an: Viele Speise- und Getränkekarten, die in Restaurants und Bars ausliegen, werden täglich stark strapaziert und deshalb gerne mit Spiral- oder Wire-O-Bindung bestellt. Und auch für Terminplaner sowie klassische Wand- und Tischkalender zum Umblättern – quadratisch, im Hoch- oder Querformat – kommt die Spiralbindung oft zum Einsatz. Ein berühmtes und klassisches Beispiel für die Verwendung der Spiralbindung ist außerdem der Autoatlas.
„Ein bekanntes Beispiel für die Spiralbindung ist der praktische Monatskalender. Da können die einzelnen Seiten nicht nur einfach umgeblättert, sondern auch um 360 Grad komplett nach hinten weggeklappt werden. Die Spiralbindung ist außerdem sehr robust. Selbst wenn man den Kalender täglich nutzt, gibt es keine losen Blätter – außer man reißt sie aktiv aus.“
Unsere Spiralbindung im Detail
Herstellungsverfahren
Die Spiralbindung zählt zu den hochwertigeren Bindungsarten, da mehrere Arbeitsschritte benötigt werden und lose Blattsammlungen zu einem haltbaren Druckprodukt gebunden werden. Im Vergleich zur Faden- oder Klammerheftung werden hier Einzel- statt Doppelseiten miteinander verbunden. Daher muss der Seitenumfang des finalen Druckprodukts nicht durch vier geteilt werden. Das vereinfacht auch das Erstellen der Druckdaten. Allerdings gilt auch: Je mehr Seiten, desto größer ist der Aufwand in der Herstellung.
Die Vorder- und Rückseite der einzelnen Blätter werden nach Wunsch bedruckt und in der gewünschten Reihenfolge übereinandergelegt. Im Anschluss wird die geordnete Blattsammlung an einer Seite gelocht bzw. gestanzt. Durch diese Lochung geht zwar einiges an Nutzfläche der Blätter verloren, dafür lassen sich Druckprodukte mit Spiralbindung einfach umblättern und sind sehr haltbar sowie strapazierfähig. Lose Blätter gibt es im Prinzip nicht – außer man trennt bewusst eine Seite heraus. Die gelochten Materialien werden dann mit einem Draht aus Metall oder Kunststoff verbunden. Bei uns wird für die Spiralbindung ein Metalldraht verwendet, der in Schwarz, Weiß oder Silber zur Auswahl steht. Man unterscheidet zwischen der einfachen Spiralbindung und der noch stabileren Wire-O-Bindung, die wir in unserer Produktion standardmäßig einsetzen:
Wire-O-Bindung
Bei der Wire-O-Bindung – auch Drahtkammerbindung genannt – handelt es sich um eine besondere Spiralbindung. Dabei wird ein Metalldraht doppelt geformt, als halbrundes Element durch die Stanzung geschoben und die Enden zu einem Ring zusammengepresst. Da so keine wirkliche Spirale mit einer leichten Steigung entsteht, wird beim Umblättern und Aufklappen des Produkts ein Versatz der Blätter vermieden. Die Bindung ist sehr stabil, ein nachträgliches Hinzufügen einzelner Blätter ist nicht möglich.
Einfache Spiralbindung
Bei der Spiralbindung wird ein einfacher Draht durch die Stanzung geführt und die Drahtenden eingebogen. Im Vergleich zur Wire-O-Bindung können bei der einfachen Spiralbindung im Nachhinein Blätter ergänzt werden. Bei dieser Bindeart entsteht durch die Spirale eine leichte Steigung und beim Aufschlagen des Druckprodukts ist ein leichter Seitenversatz erkennbar.
Materialien und Umfang
Die Spiralbindung hält im Grunde nicht nur Papier, sondern auch unterschiedliche Materialien zusammen. Das ist besonders bei Musterbüchern sehr praktisch: Dank der Spiralbindung können in entsprechenden Maschinen auch schwierig verklebbare Materialien wie Stoff oder Folien gebunden werden.
Es werden unterschiedliche Spiralen verwendet, abhängig davon, welche Materialien und Papierstärken verwendet werden und wie dick der Umfang des Druckprodukts ist. Je mehr Seiten oder je stärker das Material, desto größer ist die Spirale. Grundsätzlich ist die Spiralbindung bereits ab einem Umfang von vier Blättern, also acht Seiten, möglich. In unserer Produktion stellen wir Druckprodukte mit Wire-O-Bindung bis zu einem Umfang von 100 Blättern, sprich 200 Seiten, her.
Das ist bei der Spiralbindung zu beachten
Nutzfläche und Sicherheitsabstand
Druckprodukte, die mit Spiral- oder Drahtkammerbindung zusammengehalten werden, verfügen über eine geringere Nutzfläche – verglichen mit anders gebundenen Drucksachen. Denn für die Stanzung bzw. den Draht wird mehr Platz benötigt als für Klammern, Faden oder Kleber. Wichtige Informationen, Grafiken oder Bilder sollten daher nicht im Randbereich der Fügekante gedruckt werden. Diese Elemente sollten an der Fügekante mit einem großzügigen Sicherheitsabstand von 8 mm vom Endformat entfernt platziert werden. Für die anderen Seitenkanten genügt es, wichtige Elemente mit 4 mm vom Endformat zu platzieren.
Seitenübergreifende Motive
Bitte berücksichtigen Sie bei der Gestaltung, dass seitenübergreifende Motive bei der Spiralbindung nicht durchgehend dargestellt werden können. Durch den Draht und die Lochung entsteht ein größerer Abstand zwischen den einzelnen Seiten.
Stapelbarkeit
Die Seite des Druckprodukts mit der Spiralbindung ist immer etwas höher und dicker als die gegenüberliegende Seite. Durch diese Unebenheit können die Produkte nicht direkt übereinandergestapelt werden. Legt man die Druckprodukte jedoch mit der Spirale abwechselnd aufeinander ab, kann gestapelt werden.
Alternativen zur Spiralbindung
Die Spiralbindung eignet sich perfekt für Druckprodukte, die langlebig und haltbar sein sollen. Besonders praktisch und bewährt hat sie sich bei Druckprodukten, die komplett aufgeschlagen werden sollen wie beispielsweise Collegeblöcke, Schulungsunterlagen und Musterbücher. Je nach Verwendungszweck und Umfang der Druckprodukte kann sich mit Blick auf die Vor-teile und Nachteile aber auch eine andere Bindung anbieten. Hier einige Beispiele:
- Die Klebebindung ist bei der Realisierung von Katalogen und Magazinen sowie dickeren Zeitschriften und Broschüren besonders beliebt, da sie sich sehr gut für Druckprodukte mit einer hohen Seitenanzahl eignet.
- Bei Werbedrucksachen, Broschüren oder Zeitschriften von geringem Umfang bietet sich die Klammerheftung bzw. Rückenstichheftung an. Auf Wunsch gibt es diese auch mit Ringösen anstelle von einfachen Klammern, also ideal zum Abheften.
- Besonders hochwertig und sehr langlebig ist die Fadenheftung. Außerdem lässt sich hierbei auch sehr gut eine hohe Anzahl von Blättern verarbeiten. Auf diese Weise bindet man üblicherweise Bücher und hochwertige Magazine oder Broschüren.