Bildertrends 2018: Mit diesen Bildwelten liegen Sie im Trend

Die Masse im Internet hochgeladener Bilder ist schwindelerregend hoch: Allein beim Instant-Messaging-Dienst WhatsApp wurden 2017 über 4,5 Milliarden Bilder geteilt – und das jeden Tag! Aber nicht nur im privaten Bereich steigen die Bilder-Uploads, sondern auch im Rahmen kommerzieller Nutzung. Welche von diesen Bildern am beliebtesten sind, zeigen die Trends der Stockagenturen.

Dank fotofähiger Handys ist der nächste Schnappschuss nur wenige Klicks entfernt – das Mittagessen, ein schönes Erlebnis oder einfach nur die neuste Anschaffung ist schnell abgelichtet und an Freunde und Verwandte versandt. Bilder boomen aber nicht nur im privaten Bereich. In sozialen Netzwerken und auch auf anderen Seiten im Internet wartet eine Fülle an kommerziellen und professionellen Bildern darauf, erspäht und eingesetzt zu werden. Bei der Bildagentur Shutterstock wurden vergangene Woche beispielsweise allein mehr als 1,3 Millionen neue Exemplare hochgeladen.

Einige davon gehen durch die Decke und werden zu Bestsellern, die meisten verschwinden jedoch in der Versenkung. Doch welche sind die wirklich erfolgreichen? Durch steigende Suchanfragen und Downloads zu bestimmten Suchwörtern oder -themen lassen sich Bildertrends erkennen. Wir werfen einen Blick auf die jeweilige Trendvorschau von Shutterstock, Adobe Stock und Getty Images für das Jahr 2018.

Einhorn im All: Fantasy und Weltraum sind wichtige Trends bei Shutterstock

Auch dank Serien wie „Game of Thrones“ oder „Stranger Things“ und Kinofilmen wie „Thor – Tag der Entscheidung“ oder der „Star Wars“-Reihe sind die Themen Fantasy und Weltraum zurzeit populär. Das schlägt sich auch in der Bildersuche nieder. So stiegen die Suchanfragen zum Begriff „Einhorn“ bei Shutterstock um 297 und zum Begriff „Solar“ sogar um 991 Prozent. Drachen, Meerjungfrauen und andere fantastische Wesen finden sich in der Shutterstock-Galerie ebenso wieder wie der Blick auf Sonne, Mond und Sterne, Raumfahrer oder Bilder mit einem Hauch von Science-Fiction.

Als dritten und letzten wichtigen Trend ermittelte Shutterstock den neuen Minimalismus, der „sich durch flüssige Styles und mutige, lebendige Farben“ auszeichnet. Beispiele sind Neonkreise, andere geometrische Formen oder Bilder, die entstanden sind, ohne den Stift abzusetzen.

Die Themen Kaktus und Kryptowährung erleben ebenfalls einen Aufschwung und bilden neben lebendigen Pastellfarben und natürlichem Luxus wie Marmor-Strukturen weitere Trends ab. Besonders hervorzuheben ist das Wachstum bei der Suchanfrage zum Thema Arabeske. 8.536 Prozent öfter wurde nach dem Rankenornament gesucht, aber auch andere alte Geometrien wie „Mandalas“ verzeichnen eine Zunahme. In die gleiche Kerbe schlägt der Trend Digitales Handwerk – die Neu-Interpretation von traditionellen Kunstformen wie Stickerei und Papierkunst. Eine weltweite Bewegung liegt ebenfalls im Trend, dahinter verbirgt sich der internationale Kampf der Frauen um Chancengleichheit.

Menschen im Mittelpunkt: Trendschau von Getty Images

Es war wie eingangs bereits erwähnt nie einfacher als heute, ein Foto zu machen. Dieser Entwicklung begegnet 2018 ein Trend, der Handwerkskunst feiert und wiederaufleben lässt – als eine Art zweite Wiedergeburt. In der von Getty Images bezeichneten Second Renaissance finden sich (Porträt-)Aufnahmen von Menschen, die kunstvoll in Szene gesetzt wurden, und explizit auch von Menschen aus der BAME-Community, zu der schwarze, asiatische und andere ethnische Minderheit zählen. Bei dem Trend gehe es darum, kulturelle Vorurteile durch Positivbeispiele zu entkräften. Die Künstler Sunny Dolat und Laetitia Ky folgen diesem Trend und präsentieren ihre Werke auf Instagram.

Still from #NAE || @nita_barbara in @nurclothing || Shot by @themaganga || Styled by ??‍♂️

Ein Beitrag geteilt von Sunny Dolat (@sunnydolat) am Sep 13, 2017 um 1:12 PDT

Männer und ihre oft eindimensionale Darstellung in den Medien (laut Getty Images beispielsweise als inkompetenter Vater oder Held aus der Sportwerbung) stehen im Fokus des zweiten Trends: Masculinity Undone. Dabei werden Geschlechterstereotype in Frage gestellt, Männlichkeit der Trendbezeichnung nach rückgängig gemacht beziehungsweise auf „komplexe, sanftmütige und einer gefühlvoll klugen Weise“ dargestellt.

Im Trend liegt außerdem der steigende Wunsch nach konzeptionellem Realismus – Conceptual Realism. Im Zeitalter des schwindenden Vertrauens in die Medien (Stichwort: Fake News) wachse die Sehnsucht nach Bildern, die real wirken, selbst wenn die Idee dahinter es nicht sei.

Adobe Stock Trends: Sehnsucht nach Einsamkeit und Berührung

Schnelllebig und zum Bersten gefüllt mit Informationen und Eindrücken ist unser Alltag. Immer mehr davon spielt sich im virtuellen Raum ab – ob Fernsehschauen, Computerspielen oder Surfen im Netz. Ein immerwährender Strom an Input lässt uns nach einer Verschnaufpause verlangen und der ständige Blick auf Bildschirme nach etwas Realem. Für 2018 erwartet Adobe Stock Trends zu den Themen Einsamkeit und Stille sowie Berührung und Haptik. Beide drücken eine spezielle Sehnsucht aus – zum einen nach Frieden und Ruhe, zum anderen nach realen und haptischen Erfahrungen. Als Motive begegnen uns in die Ferne blickende Personen, eine kleine Insel umgeben von Nebel oder Menschen, die einander beziehungsweise etwas berühren.

Zum Trend Das flüssige Selbst erklärt Brenda Milis, Leiterin der Abteilung Creative Services und Visual Trends bei Adobe: „Identität ist weniger dauerhaft und instabiler als früher. […] Vor einigen Jahren sprachen Leute noch über Rasse oder Ethnien, dann über Körperbau, Fähigkeiten und Alter. Jetzt betrachten wir die fließende Selbst-Identität als eine riesige und sich ständig ändernde Vielfalt an Ideen, die gefeiert werden sollte.” Diese Vielfalt wird unter anderem visuell zur Geltung gebracht, indem auf stereotypische Gender-Darstellungen von Männer und Frauen verzichtet wird – Beispiel: Foto einer Frau mit kurzen oder Porträt eines Mannes mit langen, gepflegten Haaren – also ähnlich dem Getty-Images-Trend Masculinity Undone.

Durch die Globalisierung wartet ein neues Abenteuer bereits an der nächsten Ecke: Einfaches Reisen und der Fortschritt der Technik lassen die Welt immer kleiner werden. Besitztümer rücken in den Hinter- und Erfahrungen sowie Erlebnisse in den Vordergrund. Der Trend dazu heißt Multilokalismus und zeigt die Entdeckung des Unbekannten. Weiterhin liegen Kreative Realität (Vermischung von Vorstellungskraft und Natur) sowie Geschichte und Erinnerung (Vergangenheit als Inspiration) im Trend.